Poesie des Fotos
Poeten schreiben Gedichte
So still der Wald
So still der Wald
Kein Blatt spricht
Die Luft hält den Atem an
Nur Farben tanzen wie in Zeitlupe
in die Träume
Weiß
in
Weiß
Heidemarie Albers, Kunst-Malerei aus Lingen / Emsland
In mein Leben kommt der Herbst
In mein Leben kommt der Herbst
In dem goldenen Gewand...
Alters Stille herrscht im Herz,
Jugendspur versank im Sand...
Schweigend fliegen Herbstes Phasen
Durch die bunten Lebensseiten,
Ohne Ende sind die Straßen,
Grenzen gibt 's für Frühlingszeiten.
Zünde Deine Kerze wieder,
Laß das Leben weiter gehen,
Sing' mit uns die neuen Lieder,
Und Du wirst den Frühling sehen!
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Kunstmaler arbeiten mit meinen kontemplativen Fotos
Fotomalerei von Katrin Mescheder vom Kunstverein Lüneburg
Eingefühlt in meine Fotos entstehen Gemälde mit Herz
Wie schön
Ich werde klitschnass vom Regen
wie schön, ich bin dabei, ein Moment des Lebendigseins
Ich verpass eine Gelegenheit
wie schön, ich bin dabei, ein Moment des neuen Weges
Ich stolpere zu Boden
wie schön, ich bin dabei, ein Moment großer Wahrnehmung
Ich verlier mein Spiel
wie schön, ich bin dabei, ein Moment des Mitfreuens
Eine rote Ampel stoppt mich
wie schön, ich bin dabei, ein Moment der Ordnung
Ich werde nicht verstanden
wie schön, ich bin dabei, ein Moment der Vielfalt
Ich bin allein
wie schön, ich bin dabei, ein Moment mit mir
Ich spüre die Liebe in jeder Pore ,
ich bin dabei, wie schön!
Matthias Krispien
Du hast Mut
Trete mit offenem Blick und klarem Herzen
den Menschen gegenüber.
Lausche den Zwischentönen
und spüre die Schwingungen,
trage sie behutsam zu deinem Verstand.
Analysiere sie mit aller Liebe,
derer du fähig bist,
jetzt und in jedem Augenblick.
Das erfordert viel Mut,
weil Gefühle dir begegnen,
die dir Angst machen,
die du auf Anhieb nicht verstehst.
Beobachte weiter, atme Klarheit,
frische Gedanken und ruhige Gelassenheit.
Lass die Ängste los, fixiere deinen Blick
auf dein inneres Lächeln
und finde die Schönheit mit jedem Atemzug.
Ines Paulick
Kühle Küsse. Winterinsel.
Weisse Tänze, weisse Lieder,
Weisse Perlen, Schnee auf Wimpern,
Weisse Blüte aller Wälder,
Weisse Decke auf den Feldern
Malt der Frost mit weissem Pinsel.
Kühle Küsse. Winterinsel.
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Leise Töne, Zwischentöne
Ich halte nichts von lauten Tönen
Mag lieber diese leisen, schönen
Sie sind Musik für Ohr und Sinn
Es klingt unendlich viel darin
Oft lass ich zwischen den Zeilen
Worte und Gedanken auch verweilen
Man kann sie unausgesprochen hören
Ob sie angenehm sind oder stören
Man muss sie natürlich bemerken
Und dafür auch seine Sinne stärken
Dann kann man aus ihnen spüren
Wie sie öffnen oder schließen Türen
Manfred Andreas
Liebe im Leben
Versuche einfach zu leben,
Bewundere den Morgen, die Mondnacht.
Versuche aufrichtig zu lieben,
Die Liebe, zärtlich und verrückt.
Setz Dich mit einem sonderbaren Schicksal auseinander,
Das etwas eiskalt verändert hat.
Widerstehe in Deiner Blüte des Lebens.
Fühle die Schönheit,
Was lebt in dieser Welt?
Entfessle deinen Traum
Und öffne dein Herz weiter.
Und du wirst verstehen, dass das Leben hell ist,
Voller Blühen, voller Brennen.
Die Welt lebt von Liebe, Wärme,
Barmherzigkeit und Inspiration.
Inna Arvat, Odessa 2019
Für meinen Freund Matthias Krispien von Friedrich K. C. Schenk, 10/2.2023
Blüten weißen Goldes
Reines Leben seh‘ ich wachsen,
reines Werden seh‘ ich blühn‘,
reine Liebe fühl‘ ich weiten,
meinem Herzen Spuren ziehn‘.
Reine Gaben weißen Goldes
gehn‘ in meinem Fühlen auf,
heben alle Nöte fort und
führen mich zu mir hinauf,
in mein wahres, lichtes Wesen,
das ich lange nicht gekannt,
weit von Dir und mir im Schatten
durch das nicht-ich festgebannt.
Einmal fühlen, einmal wissen,
will ich’s niemals wieder missen,
einmal sehen und ergreifen,
werd‘ ich niemals wieder zweifeln
am Gefühl der lichten Freiheit,
blütenweißes Seelenbrautkleid,
dort im Zentrum allen Lebens,
steht der Geist des Auferhebens.
Friedrich Schenk, Austria 2023
Beständigkeit
Was einst blühte,
Ist jetzt trocken.
Was einst glühte,
Will nicht mehr locken.
Was einst Glück gewesen
Mich freudig berührend,
Soll jetzt nur verwesen ?
Das Herz verschnürend ?
Nein, unter bröselndem Blatt,
Bleibt fruchtbar die Erde.
Blüht Grün, was gerade noch matt,
So ist Liebe immer ein " Werde ".
Herbstfarben
Du bist die schönste Jahreszeit, mein Herbst!
Du hast an Bäume bunte Sweets gehängt,
Und deine Luft schmeckt wie ein alter Wein,
Und alles schimmert schön im goldnen Schein.
Wurzeln
Tief im Innern sind wir alle
Miteinander verwurzelt.
Geheime Kanäle durchdringen uns,
Nähren unsere Seelen
Und schärfen unseren Blick.
Kräfte wachsen von unten nach oben,
Treiben Blüten aus
Und verzaubern unsere Hülle.
Heitere Klarheit dringt
Aus jeder Pore
Und tropft stetig
In unsere Herzen.
Einzigartige Liebe
Ist das Ergebnis,
Gestern, Heute, Für Immer?
Ines Paulick
Göttlicher Funke
Unaufhaltsam
Mit beständiger Liebe
Klopfst du
An meine Tür
Nimmst mich mit
Zur Quelle meines Ursprungs
Lässt mich eintauchen
Ins ewige Meer
Gestärkt, beseelt
Steig ich empor
In den immerwährenden Tanz
Unsres Seins
Margarita Thiele
Gedanken unter Freunden
Fühl ich mich gerade...
Groß? Nein
Schwer? Nein
Schnell? Nein
Groß? Ja
Schwer? Ja
Schnell? Ja
so viele Möglichkeiten....
Matthias Krispien
Liebe und Wärme
Liebe und Wärme sind nicht zu kaufen,
Sie werden lieber herzlichst geschenkt.
Liebe und Wärme sind nicht zu rauben,
Sind nie in eine Tasche gelegt.
Liebe und Wärme sind sehr gefragt,
Uns geben sie Glück und Lebenskraft.
Schenkt eure Liebe mit offenem Herzen!
Und Seelen sind frei von engenden Schmerzen!
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Frühlingserwachen
Kraniche künden kühn vom nahenden Frühling
Von linden Lüften und wärmendem Licht
Von munterem Treiben und frohem Gesang
Von Vogelgezwitscher und eifrigem Suchen
Kraniche künden kühn vom nahenden Frühling
Vom zarten Erwachen und bunter Pracht
Von liebenden Herzen und frohlockender Lust
Von schwebender Leichtigkeit und heiterem Sein
Kraniche künden kühn vom nahenden Frühling
Margarita Thiele
Neue Wege
Zaghaft
Mit zögerlichem Schritt
Wag ich mich mutig
Auf den Weg
Zu dir
Die Vernunft
Gebietet Vorsicht
Das Herz umhüllt
Mit seinem liebenden Mantel
Sanft und mitfühlend
Zärtlich und verstehend
Alle Zweifel
Leben in mir
Liebe in mir
Beflügelt meinen Schritt
Margarita Thiele
Herbstbummel
Wanderwege
Deines Landes
Führen mich in Deinen Herbst,
Märchenhafte
Fotopfade tanzen zart auf gold'nem Fest.
Feine Blicke in den Himmel
Sind berührend wie ein Kuss,
Schön sind
Deine
Fotobummel,
Welch ein richtiger Genuss!
... von Deinen Fotos inspiriert...
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Der Winter verliert weisse Kleider
Der Winter verliert weiße Kleider,
Und die Röte färbt kein Gesicht.
Seele schwärmt von des Glückes Leiter,
Der Frühling nähert sich ganz schlicht.
Abschiedsworte flüstert der Winter,
Und der Schnee wird grau und weint,
Seine Tränen füllen den Weiher,
rosa Abendband vereint.
Lass die Pfade mit Grass bedecken,
Und die Erde vom Schlaf erwecken!
Erwachen
Zartes Pflänzchen
Kraftvoll und unbeirrbar
Brichst du dir deine Bahn
Noch gestern von Dunkelheit umgeben
Schienst du schlafend
Im Land der Träume
Nach außen unsichtbar verborgen
Der lebendige Schatz
Zartes Pflänzchen
Kraftvoll und unbeirrbar
Brichst du dir deine Bahn
Tagtäglich
Ein wenig mehr
Von deiner liebenden Größe
Von deiner berührenden Vollkommenheit
Und sichtbar wird der göttliche Plan
Zartes Pflänzchen
Kraftvoll und unbeirrbar
Brichst du dir deine Bahn
Margarita Thiele
Zauberwald
Einst fühlte ich mich etwas alt
Körper und Sinne waren müde
Ich ging durch den Zauberwald
Zu suchen für mich nur Friede
Dort spürte ich Leben blühn
Flüstern aus Bäumen so sehr
Rauschen aus Pflanzen und Grün
Und Wachsen um mich umher
Ein Zaubergesicht sah mich an
Raunend, ich sollt' lassen das Weh
Das Holzgesicht, ein knorriger Mann
Mit Freude ich ihn immer noch seh
Er spricht zu mir, und gibt mir Mut
Zeigt mir den Zauber der Natur
Ich spüre, wie gut mir das tut
Und tanze heim, durch Wald und Flur
Manfred Andreas
NICHTS denken –
genial banal – denkt man, ist es aber nicht.
An NICHTS denken soll so einfach sein,
nur ich kann es nicht.
Geräusche umschwirren meinen Geist,
stumme Diskussionen mit mir selbst
plappern in die Stille.
Pfeifen, brummen und rauschen
in meinen Ohren
lenken den Atem ab.
Wortkrümel fallen übereinander
und ergeben keinen Sinn.
Der Wortbrei hängt in meinem Kopf
und ich wate durch den Sumpf.
Der Rücken verspannt, der Kiefer verkrampft,
lausche ich meinen Ängsten im Schleudergang.
Ich sollte jetzt den Anker werfen,
keine Fragen stellen,
keine Antworten suchen.
Wieder und wieder stelle ich mir NICHTS vor.
Das geschriebene Wort, Stille, Dunkelheit
und verbanne die Gedanken hinter die Tür.
NICHTS denken – wie geht das nur?
Ines Paulick
Haus am Ufer
Im Haus am Ufer, will ich sein so gern,
Es ist mir noch so nah, wird niemals fern,
Im Haus am Ufer, diesem trauten Ort,
Von dem ich gar nicht wollte fort,
Wo mein Herz fand seine Zuflucht,
Dahin führt mich nun die Sehnsucht,
Im Haus am Ufer, wieder eine Nacht,
Erfahren will ich, wie die Liebe lacht,
So möchte ich sie wiederfinden,
Im Haus am Ufer, mich mit ihr verbinden.
Die Frau, ein Zeichen von oben
Das Kostbarste, was ein Mann haben kann, ist seine geliebte Frau.
Das Zarteste, was für einen Mann sein kann, ist eine liebende Frau.
Das Interessanteste im Leben eines Mannes ist eine erstaunliche Frau.
Das wichtigste Abenteuer im Leben eines Mannes ist die Wahl der Frau.
Die größte Sünde im Leben eines Mannes ist eine Frau, die von ihm beleidig wird.
Das Schönheitsideal für einen Mann ist die Frau, die er wünscht.
Die wichtigste Anerkennung im Leben eines Mannes ist eine Frau, die ihn versteht und hört.
Der stärkste Magnet für einen Mann ist eine attraktive Frau.
Die Quelle und Ursache des Glücks eines Mannes ist eine Frau.
Der beste Wunschmacher eines Mannes ist eine Frau.
Eine Frau für einen Mann ist ein Zeichen von oben, ein Schritt zu Gott ...
Inna Arvat, Odessa
Zwischen den Tagen
Zwischen den Tagen
Augenblicke der Stille
Antworten auf Fragen
Fühlen Herz und Wille
Es fliegen Gedanken
Zu Himmel und Erde
Geist ohne Schranken
Ein Stirb und Werde
Wege des Lebens
Von Zweifeln befreit
Kein Dasein vergebens
Es leuchtet Ewigkeit
Mondfee
Hinter den Ästen der Bäume
Wie Hindernisse, wie Dornen
Hindurch dringen die Träume
Fliegen vom Heute ins Morgen
Überwinden den Dornenwall
Die Kraft ist nicht vergebens
Augen richten den Blick in's All
Sehen die Fee ihres Lebens
Der Februar
Der Februar ist oft wacklig,
Manchmal böse,
Manchmal gastlich.
Manchmal lacht er,
Manchmal jault er.
Manchmal schneit es,
Manchmal taut es.
Heute geht der Frost vorbei,
Und die Wärme ruft uns «Hi»!
Schneewehen werden
zu spiegelnden Pfützen,
Leute tragen keine Mützen.
Sonnenstrahlen küssen Wangen,
Ja, der Frühling will anfangen!
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
Die Leichtigkeit des Seins
Die Leichtigkeit des Seins
Ich glaubte mal, sie wäre meins
In den Jahren der Jugend
Hielt ich sie für eine Tugend
Da hatte ich keine Sorgen
Kein Gedanke an den Morgen
Es war immer nur das Heute
Was mein Leben so erfreute
Das Dasein war ein Jetzt und Hier
Dahin gingen Sinne und Begier
Ich war jung und lebte sehr dafür
Doch dann öffnete sich des Lebens Tür
Und ich sah des Daseins Mühen
Ich konnte ihnen nicht entfliehen
Viele Aufgaben stellte mir das Leben
Meine ganze Kraft hab ich gern gegeben
Familie, Job, Vater von zwei Mädchen
Ich drehte an so manchem Rädchen
Da dachte oft ich an den Morgen
Und lernte kennen manche Sorgen
Ich hab geschaffen und gemacht
Es hat mir auch so viel gebracht
Und niemals war ich müde
Hab alles gern getan mit Liebe
So schau ich zurück auf viele Jahre
Fern am Horizont steht schon die Bahre
Du schöne Leichtigkeit des Seins
Du warst nicht immer meins
Doch wenn ich recht es will bedenken
Nur Leichtigkeit soll keine Schritte lenken
Viel schöner ist es, was zu tragen
Und die Zukunft immer neu zu wagen
Manfred Andreas
Des Lebens ganze Melodie
Den Denker und den Clown
Die hab ich oft gemacht
Wollte immer nur erfreun
Doch oft geweint, nicht nur gelacht
Nicht mehr Trauer aus den Augen wischen
Will Lust und Freude wieder fühlen
Will wieder tanzen auf den Tischen
Des Lebens ganze Melodie soll spielen
Manfred Andreas
Lebenswege - Liebeswege
Solange war mein Herz so leer,
Und oft so traurig war mein Sinn,
Mein Leben war mir schwer,
Ich wusste gar nicht mehr wohin
Und immer hatte ich Gedanken,
Bewegte ständig mich ein Sehnen,
So viele Träume ohne Schranken,
Der Wunsch, die Seele anzulehnen
Dann kamst Du in mein Leben,
So wie vorher war's nie mehr,
Es endet nie das Herzensbeben,
Mein Herz ist nicht mehr schwer
Meine Seele lehnet sich an Deine,
Und Herz an Herz, sie werden eins,
So bist im Herzen Du die meine,
Und die Erfüllung meines Seins
Und bist Du auch am anderen Ort,
Liegst dort in fremden Armen,
So ist doch dieses hier mein Wort:
Denk Du auch an meinen Namen
Manfred Andreas
Der März
Sein Blick ist warm wie die Sonne,
Seine Wärme schmeckt wie ein Kuss,
Der März verschenkt uns viel Wonne
Und der Liebe wahren Genuss
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Der Himmel über dem Kopf...
Der Himmel über dem Kopf, so fein von Schönheit,
Die Seele wird dadurch von Trauer befreit.
Die märchenhafte Welt hat den Blick erregt,
Die Engel leben dort, hin führt der Götterweg.
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Morgens beim Frühstück
Da richte ich meinen Blick
Und ich seh mich groß im Teleskop
Find mich auch klein im Mikroskop
Horche in mich mit dem Stethoskop
Ach ich les ja nur mein Horoskop
Morgens beim Frühstück
Des Herbstes Herz
Ich sehe, wo das
Herz des Herbstes
lebt,
Wie es sein Zuhause
in Blättern
findet.
Ich höre, wie das
Herz des Herbstes
schlägt
Mit Regentropfen an
mein Fenster
klopfend.
Ich sehe, wie das
Herz des Herbstes
brennt,
Wie schön es in
goldenen Kerzen
schimmert.
Ich höre, wie das
Herz des Herbstes
weint,
Und wie es leise
unter Schuhen
wimmert...
In meinem Herzen
widerhallen
lieblich
Des Herbstes
Schönheit und
des Herbstes
Atmen...
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Immer wieder neu
Leise erwachet die Natur
Es erblühen Wald und Flur
Mit den Augen wie ein Kind
Ich immer wieder Neues find
Wald und Wiesen werden grün
Und Blumen fangen an zu blühn
Wie die Natur mir's vorgegeben
Will auch ich mich neu erleben
Will kraftvoll stehen wie ein Baum
Sinnenfreudig sein wie Blütentraum
So bleibt das Leben immer jung
Auch die Freuden der Erinnerung
Manfred Andreas
Fluss meines Lebens
Hast einst munter gesprudelt aus kleiner Quelle,
Wolltest fließen so klar und dein Wasser so helle,
Wurdest größer, ein Bächlein so wild,
Wer dich sah, den freute das schöne Bild
Und stolz ließest du fließen die Strömung so breit,
Deine Ufer, so bunt bewachsen, sie wurden so weit,
Doch Felsen und Berge waren nicht zu durchdringen,
Du musstest durch Enge und Windungen dich zwingen
Verlorst dabei auch manchmal an Kraft,
Und hast es mit stetigem Flusse doch geschafft,
Nun fließt du nicht mehr so schnell,
Bist schon so weit weg von der Quell
Du wünschst dir einen Zufluss, der immer währt,
Und dich mit frischem Wasser auch nährt,
Du fragst, wie weit zum Meer du wirst noch fließen,
Und wann du dich im ewigen Meere wirst ergießen
Mein Seelenheiler
Mein lieber Baikal,
mein Seelenheiler!
Du bleibst fuer immer
mein Freund und Leiter.
Zu Dir, ich
renn in schweren Zeiten:
Du laesst mein Schmerz ins Wasser
gleiten,
verstehst die Wunden des Herzens zu heilen.
Mit Kraft der Wellen zerbrichst Du den Stein.
Du machst die Seele wie frueher rein.
Und Horizonts Ferne mit schoenen Breiten
Lockt meine Traeume zu neuen Weiten.
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019
Der Käfer und die Käferin
Der Käfer und die Käferin
Die haben was im Sinn
Es sind so schöne Sachen
Sie möchten Liebe machen
Ich denk, das soll so sein
Dann gibt's kleine Käferlein
Soll die Welt sich gut bewegen
Dann muss ein Paar sich regen
Wenn auch Liebe oft nicht dauert
Und Gefühl dann nur noch mauert
Eine Zukunft kann's nur geben
Wenn die Wesen Liebe leben
Wenn also dieses schöne Bild
Viele Leute macht recht wild
Dann hat's schon was genützt
Es macht Sinn, dass man sich küsst
Manfred Andreas
Was ist die Einsamkeit?
Ist sie unsere Stärke oder unsere Schwäche?
Unsere Eigenliebe oder Selbstgespräche?
In der Einsamkeit steckt auch besondre Stärke,
In der Einsamkeit erschafft der Künstler grosse Werke.
In der Einsamkeit bemerkt man die Schönheit,
In der Einsamkeit bekommt man die Weisheit.
In der Einsamkeit heilst du deine Seele,
In der Einsamkeit korrigierst du deine Fehler.
Wählt helle Farben für die Einsamkeit!
So Harmonie im Innern bleibt!
Tamara Bobrovskaya, Irkutsk
nominiert für den nationalen russischen Literaturpreis: Dichterin des Jahres 2017, 2018 und 2019